1. Juli 2016 | Eine literarische Reise durch die Protestgeschichte der Startbahn West

Das Rhein-Main-Gebiet in den 1980er Jahren: Polizisten und Demonstranten liefern sich gewalttätige Auseinandersetzungen um das Projekt Startbahn West. Was in juristischer Gegenwehr und auf dem Wege friedlicher Protestaktionen begann, kulminierte in gewalttätigen Konflikten, die schlussendlich zwei Polizisten das Leben kosteten. Wie konnte es soweit kommen? Publizisten und Schriftsteller haben die Ereignisse zeitgenössisch und retrospektiv gedeutet. In einer Collage ausgewählter literarischer Zeugnisse kommen ihre Stimmen zu Wort.“

iWir brauchen euer Tränengas nicht

 

Mittwoch, den 1. Juni 2016 um 19 Uhr im

 Stadt- und Industriemuseum, Lesesaal des Stadarchivs

Hauptmann-Scheuermann-Weg 4 (in der Festung)

65428 Rüsselsheim am Main


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50 Jahre Protest gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens

Wenn ich bei Veranstaltungen meine politische Herkunft beschreibe, sage ich u.a., dass ich durch die Startbahnbewegung geprägt wurde, fast so etwas wie eine zweite Sozialisation. Oft schaue ich dabei in fragende Gesichter und muss dann gegebenenfalls ein wenig ausholen. Tatsache ist wohl, dass das, was in den 80er Jahren zu den politischen Kristallationspunkte zählte (Häuserkampf, Anti-AKW-Bewegung, internationalistische Bewegungen etc.), heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
Das trifft auch auf die Startbahnbewegung zu, die in den 80er Jahren mehr als ein regionales Phänomen war. Ins Gedächtnis haben sich oft nur die Schüsse auf Polizeibeamte während einer nächtlichen Demonstration am 2.11.1987 eingebrannt.
Nun gibt es eine Möglichkeit, etwas mehr als Google-Wissen abzurufen: Aus Kreisen der Bürgerinitiative wurde ein Buch herausgegeben, das ›50 Jahre Protest gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens‹ dokumentiert, mit über 25 AutorInnen und einer ganzen Menge an Bildern, die diesen langen, zähen und sehr abwechslungsreichen Widerstand illustrieren.

50 Jahre Protest gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens | BAND I
Hg. Walter Kerber, Wilma Früchwacht-Treber, Dirk Treber
357 Seiten, Mainbook, 2015

Dass die tödlichen Schüsse an der Startbahn, vor allem ihre (Aus-)Deutung, auch unter den Beteiligten ein zentrales Ereignis sind, zeigte sich auch auf der Buchvorstellung, die am 4.1.2016 im Rathaus in Walldorf stattfand.

50-Jahre-Protest-Walldorf-1-2016

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8.10.2008: Einladung zur Premiere Hörsehbuch „Tödliche Schüsse“

Einladung zur Premiere

Wir möchten euch alle zur Premiere des ›Hör-Seh-Buches‹ zur Startbahnbewegung – quer durch die 80er Jahre einladen.

Sie findet am

Mittwoch, den 8. Oktober 2008 in der Naxos-Halle/

Kino im Theater, Frankfurt, Wittelsbacher Allee 29

ab 19 Ihr statt.

Wir haben aus dem Buch ›Tödliche Schüsse‹ von Wolf Wetzel markante Passagen ausgewählt, vielstimmig vertont und mit insgesamt über 160 Fotos hinterlegt. Die Idee war, die Geschichte der Startbahnbewegung, die durch die ProtagonistInnen des Buches erzählt wird, mit der Dokumentation von Bildern aus den 80er Jahren zu verknüpfen. Viele Bilder sind in Vergessenheit geraten und ein Teil der hier dokumentierten Bilder wurden noch nie veröffentlicht.

Tödliche Schüsse

Tödliche Schüsse

So gesehen feiern wir eine doppelte Premiere. Denn ein ›Hör-Seh-Buch‹ gab es bisher noch nicht: Eine Kreuzung aus Hörbuch und Film. Ob das gelungen ist, müsst ihr entscheiden: Ihr dürft es in den Himmel loben, ihr dürft im besten Sinne berührt sein – und wenn es denn sein muss, dürft ihr es auch in der Luft zerreißen. Solidarisch und behutsam, bitte.

Außerdem gibt es die Gelegenheit, mit einigen ProtagonistInnen des (Hör-Seh-)Buches zu reden, sie zu fragen oder diese einfach nur mit der Vorstellung abzugleichen, die ihr euch beim Lesen oder Zuhören gemacht habt.

Und wir wollen feiern mit denen, die uns geholfen haben … und mit denen, die sich (immer noch) nicht mit dem abfinden, was war und noch weniger arrangieren wollen mit dem, was angeblich so alternativlos ist …

mit einer erlesenen Auswahl an musikalischen Hits und mit Kulinarischem (kalt und warm) vom Stadtteilprojekt Rödelheim.

Wie sagte doch der Frankfurter Ordnungsdezernent Volker Stein anlässlich der gewaltsam aufgelösten Nachttanzdemonstration am 2.10.2008 so scharfsinnig einfältig: »Wer für ein ›Recht auf Ruhestörung‹ demonstriere, gebe deutlich zu erkennen, dass nicht eine politische Botschaft, sondern ›Randale und Bambule‹ das Ziel der Veranstaltung seien …« faz vom 6.10.2008