FRAPORT holzt mehr als den Wald ab

Seit dem 20.1.2009 rodet die FRAPORT die letzten Reste des Bannwaldes – im  rechtsfreien Raum: Weder gehört FRAPORT bis heute der Kelsterbacher Wald, noch wurde über die Klagen gegen den Ausbau des Flughafens entschieden. Um Tabula rasa zu machen, wird mehr als der Wald gerodet…

Rodung unter Polizeischutz

Presseerklärung zur gezielten Behinderung von Pressearbeit

Am 21.1.2009 wollte ich die als Journalist die Rodungsarbeiten im Kelsterbacher Wald dokumentieren. Gegen 15.15 Uhr wurde ich von Mitarbeitern der Securityfirma ›Kötter‹ auf der Brunnenschneisse aufgehalten. Mit dem Hinweis, dass die FRAPORT Rodungdsarbeiten durchführe, wurde mir der Zugang verwehrt. Ich wies mich als Journalist aus und bestand darauf, dass sie mit der Security bzw. deren Auftraggeber FRAPORT nochmals Kontakt aufnehmen, um sich zu vergewisern, dass die FRAPORT tatsächlich die Behinderung von Pressearbeit angeordnet habe. Nach wenigen Minuten gab der Secuity-Mitarbeiter zu verstehen, dass die Sperrung auch für Journalisten gälte. Ich verlangte den Namen des Verantwortlichen von FRAPORT, den der Security-Mitarbeiten mit Verweis auf den Auftraggeber verweigerte.

Parallel zu diesem Vorgang wurde die Polizei angefordert, die in Gestalt einer bayrischen Hundertschaft (42/41) wenige Minuten später eintraf. Ich wies den Hundertschaftsführer darauf hin, dass die FRAPORT die Dokumentation der Rodungsarbeiten verhindere und dass ich den Namen des Verantwortlichen habe möchte. Der Hundertschaftführer verwies auf das (nicht existierende) Eigentumsrecht FRAPORTs, auf deren Hausrecht. Ich entgegnete ihm, dass der FRAPORT das gerade gerodete Gelände noch nicht (einmal) gehöre – zumal es doch sehr unverschämt sei, einerseits alle Rechtsbrüche damit zu begründen, dass es sich beim Flughafenausbau um ein überragend ›öffentliches‹ Anliegen handele, um gleichzeitig auf das Recht eines Privatiers zu pochen. Der Hundertschaftsführer zeigte sich wenig informiert und verwies dann – wie immer in solchen Fällen – darauf, dass ich gegen eine solche Einschränkung der Pressefreiheit klagen könne.

Daraufhin nahm er nochmals direkt mit der Security-Firma ›Kötter‹ Kontakt auf, und ließ sich bestätigen, dass besagtes Vorgehen auf Anweisung der FRAPORT erfolge. Der Verantwortliche gab sich als Herr Bonic (Tel.0178-2788892) aus.

Dass es sich bei diesen Behinderungen nicht um Einzelfälle handelt, sondern um ein gezieltes Vorgehen, bestätigen die Vorgänge der folgenden Tage.

Frankfurt, den 22.1.2009

Wolf Wetzel

Eine Antwort to “FRAPORT holzt mehr als den Wald ab”

  1. Rainer Bormet Says:

    Hallo Herr Wetzel,
    so ist das leider, uns hat man vor 6 Jahren in Egelsbach/Erzhausen die Grudstücke besitzeingewiesen, wie in Kelsterbach jetzt, um die Landebahn zu verlängern. Wir wollten damals nichtmal den Ausbau stoppen, obwohl wir darüber nicht gerade erfreut waren, sondern nur eine Anständige Entschädigung erzielen. Die Flugplatzgesellschaft bietet bis heute 5,62Euro(11,-DM in 2001)und denkt nicht daran ihr angebot nachzubessern. Verhandlungen gab es nie, der Geschäftsführer sagte uns gegenüber es gibt 11,-DM oder ihr werdet enteignet. Das Eigentum ist im Grundgesetz nach den Menschenrechten das höchste Gut, welches unter besonderem Schutz stehen sollte. Hier werden Grundrechte massivst beschnitten, wie Sie berichten die Pressefreiheit ja auch, finde ich für höchst bedenklich. Die Fraport ist dort zwar jetzt Besitzer aber Eigentümer ist die Stadt Kelsterbach. Der Flugplatz Egelsbach soll nun nochmal erweitert werden, ich weiß jetzt schon wie das ausgeht.
    Mit freundlichen Grüßen
    Rainer Bormet


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