Der Polizistenmord in Heilbronn 2007, der nicht
aufgeklärt werden darf (Teil II)
aktualisiert am 5.12.2013
Der Mordanschlag auf Polizisten, der dem neonazistischen NSU zugeschrieben wird, weist fünf Besonderheiten auf:
- Alle vorliegenden Indizien und Hinweise führen zu Tätern, die nicht mit den namentlich bekannten NSU-Mitgliedern Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos identisch sind.
- Mit den Phantombildern, die mithilfe des schwerverletzten Polizisten und anderer Zeugen erstellt wurden, wurde nie öffentlich gefahndet. Warum?
- Wenn der Geheimdienst polizeiliches Vorgehen hintergeht, dann ist das ärgerlich und gewollt. Wenn Geheimdienste hingegen bei der Aufklärung eines Mordanschlags auf Polizisten ein Problem werden, dann gerät die institutionelle Hierarchie ins Wanken.
- Nach diesem Mordanschlag bricht die Terror- und Mordserie des NSU ab. Gibt es einen Zusammenhang?
- Warum richtet Baden-Württemberg bis heute keinen parlamentarischen Untersuchungsausschuss/PUA ein?
Dass im Fall der neun ermordeten Migranten vorsätzlich falsch ermittelt wurde, dass jedes Indiz in Richtung Neofaschismus für irrelevant erklärt wurde, dass Opfer zu Tätern gemacht wurden, erklären viele – auch der PUA-Abschlussbericht erwähnt dies – mit dem weitverbreiteten Rassismus.
Auch wenn dies näher an die Ursachen dieses Nichtaufklärungswillens heranreicht, als das Gerede von den Pannen, so hilft diese Erklärung nicht für die schier unglaubliche Nichtbereitschaft, den Mordanschlag auf zwei Polizisten in Heilbronn 2007 aufzuklären.