Die große Verunsicherung. Warum ein „Clinton-Hitler-Vergleich“ falsch ist, aber berechtigte Fragen aufwirft

Fragen wir diese:

In was für einem System leben die Menschen in den USA, in einer Trump-Oligarchie? Leben die Menschen in Türkei bereits in einer Diktatur oder ist dort die Demokratie nur gefährdet?

Und wo verortet man Frankreich, im Dauer-Ausnahmezustand?

Vergleiche mit Hitler sorgen nicht erst seit dem Eishockey-Nationaltorwart Thomas Greiss für Aufregung und Verunsicherung.

Der irakische Präsident Saddam Hussein wurde 1991 vom deutschen Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger als „Wiedergänger Hitlers“ bezeichnet. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer wollte 1999 in der Bundesrepublik Jugoslawien ein „zweites Auschwitz“ verhindert, um damit einen Angriffskrieg zu rechtfertigen. Die meisten (deutschen) Medien waren darüber nicht empört, sondern teilten diesen Vergleich.

Ganz anders erging es Deutschlands Nationaltorwart Thomas Greiss.

Die Eishockey-WM 2017 war überschattet vom medialen Wirbel um Deutschlands Nationaltorwart Thomas Greiss. Der hatte Pro-Trump und Anti-Hillary-Clinton-Posts auf Instagram „geliked“ u.a. einen Clinton-Hitler-Vergleich – und bekam starken Gegenwind von den deutschen Mainstream-Medien. Im sozialen Netz dagegen erhielt er sehr großen Zuspruch von Sportlerkollegen, Fans und anderen Usern. Über dieses Ungleichgewicht und über die Rolle der Mainstream-Medien in diesem Fall hat sich Sputnik-Korrespondent Alexander Boos mit dem Journalisten und Medienexperten Wolf Wetzel unterhalten.

https://www.rubikon.news/artikel/die-grosse-verunsicherung

https://soundcloud.com/sputnik-de/journalist-wetzel-zu-mainstream-medien-fall-thomas-greiss-eishockey-mundtot-gemacht

 

Facebook schützt keine (nackten) Kinder, sondern jene, die (auch) Kinder ums nackte Überleben rennen lassen

In der auflagestärksten Zeitung Norwegens, ‚Aftenposten’ erschien ein Schwarz-Weiß-Bild, das der Fotograf Nick Ut gemacht hatte. Mehrere Kinder rennen schreiend, weinend und angstvoll nach hinten schauend auf den Betrachter zu. Eins der Kinder, ein Mädchen ist nackt. Alle rennen um ihr Leben. Hinter ihnen sieht man Soldaten, die ebenfalls vor dem fliehen, was sich hinter ihnen allen ereignete. Dort sieht man eine sich über die ganze Bildbreite erstreckende dunkel-graue Rauchfront.

 Dieses Bild hat Facebook zensiert, also eigenmächtig gelöscht, mit einer mehr als selbst entblößenden Begründung: Es sei kinderpornografisch …

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„Ohne Gott und Adorno“ – Die Neuordnung des Nahen und Mittleren Ostens

Teil 1: Die hegemonialen Interessen der USA

Am 2. August 1991 marschierten irakische Truppen in Kuwait ein. Was anfangs wie ein regionaler innerarabischer Konflikt aussah, entwickelte sich zum ersten US-alliierten Krieg in der Golfregion nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Gründe für die offenen Kriegsdrohungen der USA gegen den Irak variierten, je nach Zielgruppe und Geschmack: Mal war es die Besetzung von Kuwait, ein anderes Mal die Behauptung, der Irak stünde kurz vor dem Besitz einsatzfähiger Atomwaffen. Dazwischen waren auch weniger edle Kriegsgründe, schlicht ökonomische und strategische Interessen der USA, vernehmbar. Den Rest des Beitrags lesen »