Die Inszenierung eines finalen Ereignisses

Die Bilder von der Auftaktkundgebung der G-8-GegnerInnen in Rostock am 2.6.2007 gingen um die Welt. Was ist dort genau passiert? Was wurde dort inszeniert? Was wurde verhindert, was wurde verpasst?

Die Inszenierung eines finalen Ereignisses – Die Reinkarnation des ›Schwarzen Blockes‹

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Der berüchtigte ›schwarze Block‹ führte am vorvergangenen Samstag einen Schlag gegen die Polizei, der das Land erschütterte wie seit den großen Demos der 80er-Jahre nicht mehr.
Der ›schwarze Block‹. Wer dazugehört, wer befiehlt – Hat der Geheimdienst versagt? Focus Nr. 24 vom 11.6.2007

Die Bilder von der Auftaktkundgebung der G-8-GegnerInnen in Rostock am 2.6.2007 gingen um die Welt. Den ZuschauerInnen durfte dabei Angst und Bange werden – vor der »neuen Qualität der Gewalt« (FAZ), die wahlweise von Autonomen, Schwarzvermummten, Hooligans, Gewalttätern, summa summarum vom »Schwarzen Block« ausgeübt wurde. Die Botschaft dieses Medien-Splatters namens »G-8-Schlacht« war schlicht: Nicht das größte Polizeiaufgebot seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland, nicht das totale Demonstrationsverbot rund um Heiligendamm, nicht die Militarisierung eines politischen Konfliktes stellen eine Gefahr für Demokratie und Grundrechte dar, sondern ein ›wehrloser‹ Staat, der fast vor dem »Schwarzen Block« kapituliert hätte…

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6 Prüfsteine auf dem Weg nach Heiligendamm – und für danach

Im Folgenden möchte ich mich auf den Teil der G-8-Gipfelgegner beziehen, die diese jährlichen Treffen der G-8-Führer weder bereichern, verbessern, noch zu ›Good Governance‹ erziehen wollen. Seit 1 1/2 Jahren rufen sie dazu auf, das Treffen in Heiligendamm zu umzingeln, zu blockieren…

Selbstverständlich ist es schwer auszuhalten, wenn die Regierungschefs der G-8-Staaten in Heiligendamm zusammen kommen, bei Kaviar und Hummer, um sich als Retter und Wohl-Täter der Welt (Klimakatastrophe, Afrika, Aids) auszurufen. Jene also, die die Hauptverursacher dafür sind, dass ein unvorstellbar gewordener Reichtum durch die systematische Verarmung eines Großteils der Weltbevölkerung in die Hände weniger gelangt. Djihadisten der freien Markwirtschaft, für die Hunger kein Verbrechen, sondern Geschäftsgrundlage ist. Ein permanenter Kriegszustand, der in Staatsterrorismus umschlägt, wenn sich die Menschen mit dem Hungertod nicht abfinden. Dieser offen zur Schau gestellte cäsarische Größenwahn hat mittlerweile zahlreiche Events geboren: Die Münchner Sicherheitskonferenz, Opernbälle, Galas der Barmherzigkeit, Wolkenkratzerfestivials …

Es gibt also gute und noch mehr Gründe, gegen dieses G-8-Treffen zu mobilisieren. In diesem Beitrag geht es darum, dies seit über 20 Jahren gemachten Erfahrungen von ›Gipfelstürmen‹ nicht auszublenden, sondern einzubeziehen.

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