Die Beteiligten am US-Folterprogramm sitzen überall … gut
Man muss den Atem anhalten, wenn man den Senatsbericht zum Foltersystem der US-Behörden (auszugsweise) liest, wenn man die politischen Reaktionen in Regierungs- und Redaktionskreisen aushalten will.
Dass die Folter durch US-Behörden oder outgescourced in geheimen Gefängnissen durch Kontrakt-Folterer jahrelang praktiziert wurde, ist eigentlich bekannt. Viele haben noch die schrecklichen Bilder von Folterungen im Gefängnis von Abu Ghraib/Irak in Erinnerung – und den Umstand, dass die politisch Verantwortlichen in den Ministerien, das Führungspersonal vor Ort geschützt und gedeckt wird – bis heute.
Dennoch erschüttern immer und immer wieder die Details dieses Foltersystems. Zum Beispiel die Folterungen des verschleppten Deutschen Murat Kurnaz. Fünf Tage lang hatte man ihn 2001 im Internierungslager im afghanischen Kandahar in Ketten an die Decke eines unbeheizten Flugzeugschuppens gehängt, um hilflos mitansehen zu müssen, »wie ein Mitgefangener durch diese Foltermethode ums Leben kam und ein zweiter von US-Militärs zu Tode geprügelt wurde«. (Mitwisser und Profiteure, german foreign policy vom 11.12.2014)
Was aber noch schwerer auszuhalten ist, sind die politischen Reaktionen in den westlichen Medien und in den Regierungsstäben, die sich an diesem Foltersystem beteiligt haben, ob in Polen oder Litauen, ob im Irak oder Afghanistan, ob in Italien oder Deutschland.