Über die seltsame Verwandlung eines Titels innerhalb weniger Tage:
»Aufstand. Jetzt!
Von Monika Kappus
Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir? Die erste Bürgerpflicht nach Vorlage des schwarz-gelben Spardiktats heißt: Aufstand jetzt! Nicht gegen Haushaltssanierung grundsätzlich. Die ist alternativlos. Aber gegen das einseitige Spardiktat, das Schwarz-Gelb verordnet.
Es richtet sich in aller erster Linie gegen die sozial Schwachen. Die eh am wenigsten haben, sollen am meisten verzichten. Da mögen Merkel und Westerwelle von Fairness und Ausgleich reden, was sie wollen. Fakt ist: Sie lügen. Und noch schlimmer: Sie wissen das. Denn die Kürzungen bei Arbeitslosen kann diese Regierung unmittelbar verfügen. Ob Unternehmen getroffen werden, steht indes dahin. Brennelemente- und Finanzmarkt-Transaktionssteuer sind komplexe Projekte. Weswegen längst nicht ausgemacht ist, ob und wann sie kommen. Außerdem treffen sie nicht die Reichen direkt, sondern eben Konzerne, die sie über die Preise munter an die Kunden weiterreichen werden. Keinen Grund zum Aufstand haben bloß die wirklich Besitzenden. Sie werden in einer Weise geschont, dass keine Barrikade zu hoch erscheint, um sie im Proteststurm zu nehmen.
Die Kanzlerin hat aus Rücksicht auf den Koalitionspartner FDP darauf verzichtet, die Spitzensteuer zu erhöhen, staatliche Geschenke wie Subventionen generell unter Vorbehalt zu stellen (…)
(…) Gründe genug, für die, die schon ganz unten sind, und jene in der Mitte, aufzustehen. Und auf die Straße zu gehen. Aus aktueller oder potenzieller Betroffenheit. Oder noch besser: Um des sozialen Friedens willen, der dieser Koalition keinen Cent wert ist.
Wie, Sie sagen: Da passiert doch wieder nix? Nun, das liegt wohl auch an Ihnen.« FR vom 8.6.2010
Offensichtlich gab es einen »Aufstand« – in den Chefetagen der Frankfurter Rundschau. Nun ist derselbe Artikel online nur noch in dieser Version abrufbar:
»Kommentar zum Sparpaket
Auf die Straße!
Von Monika Kappus
Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir? Die erste Bürgerpflicht nach Vorlage des schwarz-gelben Spardiktats heißt: Auf die Straße! Nicht gegen Haushaltssanierung grundsätzlich. Die ist alternativlos. Aber gegen das einseitige Spardiktat, das Schwarz-Gelb verordnet.
Es richtet sich in aller erster Linie gegen die sozial Schwachen. Die eh am wenigsten haben, sollen am meisten verzichten. Da mögen Merkel und Westerwelle von Fairness und Ausgleich reden, was sie wollen. Fakt ist: Sie lügen. Und noch schlimmer: Sie wissen das. (…)«
06/20/2010 um 0:49
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