Gezielter Kopfschuss[1]
Mit fünf Kopfschüssen
auf einen bereits überwältigten
am Boden liegenden
der islamischen Welt zugeordneten Mann
feiert
das Mutterland der Demokratie
einen weiteren Sieg über den
›islamistischen Terror‹
Die britische Regierung verteidigte
die Hinrichtung
und entschuldigte sich für die Verwechslung
Zu gezielten Todesschüssen gebe es
wie zum Kapitalismus
keine Alternative
Wolf Wetzel
2005
[1] »Polizei verteidigt Kopfschüsse
Vorgehen in London Methode…
Scotland Yard will trotz der Erschießung eines Unschuldigen bei der Fahndung nach den Attentätern von London weiter im Notfall an der Praxis gezielter Kopfschüsse festhalten…
Zu gezielten Todesschüssen gebe es keine Alternative, wenn der Attentäter einen Sprengstoffgürtel am Körper trage, sagte Scotland Yard-Chef Ian Blair. »Die einzige Möglichkeit ist ein Kopfschuss«, sagte Blair, weil bei Brustschüssen eine Explosion ausgelöst werden könne. Er könne auch nicht ausschließen, dass weitere Menschen bei der Fahndung nach den verhinderten Selbstmordattentätern vom letzten Donnerstag erschossen werden könnten. Die Polizei wollte am heutigen Montag mit einer internen Untersuchung des Vorfalls beginnen. Die britische Polizei bedauerte die Erschießung eines, wie sich inzwischen herausstellte, völlig Unbeteiligten am Freitag. Der Brasilianer sei aus einem Haus gekommen, das von Ermittlern im Zusammenhang mit den versuchten Anschlägen überwacht worden war. Der Mann sei dann in einen Bus gestiegen und zur U-Bahn gefahren, dort wurde er von den Polizisten aufgefordert, stehen zu bleiben. Nach Augenzeugenberichten rannte er stattdessen los, wurde von den Polizisten überwältigt und durch fünf Kopfschüsse getötet. Auch der frühere Londoner Polizeichef John Stevens verteidigte das Vorgehen. »Es gibt nur einen sicheren Weg, einen Selbstmordattentäter zu stoppen, der davon überzeugt ist, seine Mission auszuüben – sein Gehirn sofort zu zerstören, vollständig. Das heißt, ihn mit zerstörerischer Wucht in den Kopf zu schießen, ihn sofort zu töten.«
FR vom 25.7.2005
Kommentar verfassen